Episode 35

In dieser Episode geht’s um Reaktionen beim Wort CHANGE und einen hilfreichen Perspektivenwechsel. Es geht auch um Gewohnheits- und Kulturmuster und den Moment als mir die Kinnlade nach zwei Semestern runterfiel. Viele Menschen rollen innerlich mit den Augen, wenn sie das Wort CHANGE hören und denken was ist das jetzt wieder für ein neuer Wein, der in alten Schläuchen präsentiert wird, das kenne ich alles schon. Wir dürfen hier eine Perspektivwechsel vornehmen. Statt neue Change-Prozesse zu implementieren, geht es vielmehr darum genau hinzuschauen, wo und wie CHANGE behindert wird. Und was wir weglassen können. Wie das genau gehen kann, erfährst du in dieser Episode.

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Inhalt der Episode

In dieser Episode geht’s um Reaktionen beim Wort CHANGE und einen hilfreichen Perspektivenwechsel. Es geht auch um Gewohnheits- und Kulturmuster und den Moment als mir die Kinnlade nach zwei Semestern runterfiel.
Wie geht’s dir, wenn du das Wort CHANGE hörst?
Innerer Jubel oder Stöhnen?
Viele Menschen rollen innerlich mit den Augen, wenn sie das Wort CHANGE hören und denken was ist das jetzt wieder für ein neuer Wein, der in alten Schläuchen präsentiert wird, das kenne ich alles schon.
Oder freust du dich und denkst super, was neues das wird bestimmt toll und wird mich oder uns weiterbringen.
Wir dürfen hier eine Perspektivwechsel vornehmen.
Statt neue Change-Prozesse zu implementieren, geht es vielmehr darum genau hinzuschauen, wo und wie CHANGE behindert wird. Und was wir weglassen können. Wie das genau gehen kann, erfährst du in dieser Episode.

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Maike Lenz-Scheele

Transkript zu dieser Episode

Transkript der Episode

Veränderungen entschlüsseln – für mehr Erfolg und Gesundheit Lenz 4 Business – der Podcast für Menschen und Organisationen von und mit Maike Lenz-Scheele.

Hallo und herzlich willkommen! Ich bin Maike und ich freue mich, dass du eingeschaltet hast. In dieser Episode geht es um Reaktionen beim Word Change, um einen Perspektivwechsel und ganz allgemein um Gewohnheits- und Kulturmuster und den Moment, als mir die Kinnlade nach zwei Semestern runter fiel. Das ist mein Schlüsselmoment. Ja, wie geht es dir, wenn du das Wort Change hörst? Innerer Jubel oder Stöhnen? Viele Menschen rollen innerlich mit den Augen, wenn sie das Wort Change hören und denken Was ist das jetzt wieder für ein neuer Wein, der in alten Schläuchen präsentiert wird? Das kenne ich alles schon. Oder freust du dich und denkst Super, was Neues? Das wird bestimmt toll und wird mich oder uns weiterbringen. Und Change kann hier bedeuten, dass ein Paar vor der Frage steht, wie es weitergehen soll. Weil so wie bisher geht es nicht mehr weiter. Und wie kann und darf es sich verändern, so dass es für beide gemeinsam weitergeht oder sich die Wege trennen? Change kann auch bedeuten, dass eine Frau nicht mehr weiß, wie sie noch stehen oder sitzen soll, ohne Druck und Schmerzen zu verspüren. Sie hat schon viele verschiedene Dinge ausprobiert und es gab nur kurze Erleichterungsmomente. Aber im Endeffekt ist es immer schlimmer geworden. Im Versuch, sich selbst zu helfen, kontrolliert sie ihre Haltung zu jedem Zeitpunkt und hat sich in einer Sackgasse der übermäßigen Selbstkontrolle festgefahren. Und Change kann auch einen Umstrukturierungsprozess in einem Unternehmen bedeuten, wobei den Ankündigungen für ein neues Kommunikationstraining die potenziellen Teilnehmer erst mal mit verschränkten Armen und einer inneren Abwehrhaltung dasitzen.

 

Also Change in seiner gesamten Bandbreite. Change, Wandel, Transformation, Veränderung. Letztendlich ist das alles das Gleiche. Und es ist ja nicht so, dass Menschen sich keine Veränderung wünschen. Nach langem Regen darf auch gerne wieder die Sonne scheinen oder nach einer Ausbildung oder einem abgeschlossenen Studium. Da wird die erste Arbeitsstelle mit Freude, mit Vorfreude angetreten. Die Fusion mit einer größeren Firma, die mehr Möglichkeiten in der Gestaltung bietet, wird als positiv erlebt. Dies sind willkommene Veränderungen. In den zuvor beschriebenen Beispielen wird versucht, mit den immer gleichen Methoden eine neue Lösung für ein Problem zu erreichen. Und das funktioniert nicht immer weiter. Mehr vom Gleichen bringt keine neuen Lösungen. Wie kann es stattdessen gehen? Wir können hier einen Perspektivwechsel vornehmen. Statt neue Changeprozesse zu implementieren, geht es vielmehr darum, genau hinzuschauen, wo und wie Change behindert wird. Denn wir alle kennen den Satz Nichts ist so beständig wie der Wandel, der dem griechischen Philosophen Heraklit zugeschrieben wird. Wenn wir den Wandel also als gegeben annehmen, dann können wir schauen, wo wir Changeprozesse verhindern, welche Muster und Strategien den Energiefluss behindern, der dem Wandel innewohnt. Wie wir uns selbst boykottieren und an alten Gewohnheiten festhalten und wovon wir zu viel tun. Haben wir hier Erkenntnisse gesammelt, können wir im nächsten Schritt entscheiden, was wir auf intelligente Art und Weise weglassen möchten. Diese Vorgehensweise findet bei Menschen wie auch bei der gesamten Organisation Anwendung. Seien dies überflüssige Muskelanspannungen und Fehlhaltungen bei der Arbeit am PC oder Laptop oder Prozessabläufe, die man auch als Businesstheater bezeichnen könnte, die die Mitarbeitenden beschäftigt halten, aber nicht auf die Wertschöpfung einzahlen.

 

Es geht darum, die Perspektive zu wechseln und anders auf Change zu schauen. Das Credo ist also Weglassen, statt hinzufügen. Es geht in diesem Zusammenhang um Gewohnheiten und Kulturmuster, die unser Leben bestimmen. Gewohnheiten betreffen den einzelnen Menschen und Kulturmuster betreffen Gemeinschaften wie beispielsweise das Kollegium eines Unternehmens. Es gibt alltägliche Dinge, die wir ganz automatisch ausführen und über die wir gar nicht mehr nachdenken müssen. Sie haben sich so eingeschliffen und verselbstständigt, dass sie zu einer Routine geworden sind. Wenn wir uns an die ersten Fahrstunden erinnern und daran, wie holprig und unbeholfen wir waren, wie wir überlegten, was wir jetzt wie und in welcher Reihenfolge machen müssen, hat sich das Fahren sicher inzwischen bei den meisten Menschen verselbstständigt. Ganz automatisch schauen wir in den Rückspiegel und über die Schulter, setzen den Blinker und bewegen das Lenkrad in angemessener Weise, um zu überholen. Ein Hoch. Komplexer Ablauf, bei dem alle Handlungen fast gleichzeitig ablaufen, ist zur besonnenen Gewohnheit geworden. Ähnlich verhält es sich mit der Morgenroutine, dem Zähneputzen, Duschen, Ankleiden usw. Diese Gewohnheiten haben wir uns in der Vergangenheit angeeignet und komplett in unser Leben integriert. Kulturmuster in Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sich die Gemeinschaft der Angestellten bei diversen Themen quasi einheitlich verhält oder zumindest auf eine bestimmte Art und Weise. Dabei handelt es sich nicht nur um die Dinge, die getan werden, sondern auch um solche, die eben nicht getan werden.

 

Wenn wir uns als Kollegen allmorgendlich vor der Aufnahme unserer Tätigkeit begrüßen, gehört das ebenso zur Kultur, wie wenn wir dies nicht tun. Im Unternehmen können regelmäßig stattfindende Mitarbeitergespräche zur Firmenkultur gehören, genauso wie überhaupt nicht stattfindende. Bei Konferenzen werden Check in‘s durchgeführt, um zu erfahren, wie es jedem geht und was ihn bewegt. Ebenso ist es möglich, dass kein allgemeiner Austausch stattfindet, sondern direkt mit der Konferenzagenda gestartet wird. Alles hat seine Vor- und Nachteile und seine Daseinsberechtigung. Diese Kulturmuster spielen sich dann in einer Art Dauerschleife immer und immer wieder ab, außer wir werden aktiv und intervenieren. Auch das Wesen der Gewohnheit ist automatisiert, um fest im Alltag integriert. Gewohnheiten und Kulturmuster sind energiesparend. Unser Gehirn liebt alles, was energiesparend ist und greift daher gerne und ständig auf das Wohlbekannte zurück. Aus diesem Grund haben Gewohnheiten und Kulturmuster ganz klare Wettbewerbsvorteile. Noch bevor wir es bemerken, werden sie aktiviert. Und genau deshalb ist das Bewirken einer Veränderung nicht ganz einfach. Die Entscheidungskraft und die Entscheidungsfähigkeit sind durch diese Schnelligkeit größtenteils außer Gefecht gesetzt. Wir wundern uns dann im Nachhinein, warum wir etwas Bestimmtes gesagt haben oder warum wir auf die eine oder andere Weise reagiert haben, obwohl wir das doch eigentlich so gar nicht vorhatten. Und wieder liegt die Lösung in der Bewusstwerdung. Wir dürfen uns zuerst Alter Muster und Gewohnheiten gewahr werden, indem wir sie identifizieren und damit ins Bewusstsein holen. Wir erkennen die Muster, stellen sie in Frage und haben im Anschluss die Möglichkeit, daran etwas zu verändern. Dafür benötigen wir eine grundsätzliche Offenheit für das Zulassen von neuen Erfahrungen und neuem Wissen.

 

Wir leben dann in der geistigen Freiheit, dass es immer noch mehr Möglichkeiten und Wege gibt, die sich uns nur durch die Weite des Geistes zeigen können. Es stellt sich für uns veränderungsfreundlicher dar, wenn neue Sichtweisen in Form von Angeboten und Einladungen ausgesprochen werden. Wir können dafür in einen offenen Austausch gehen und das Netzwerken praktizieren. Gewohnheiten sind Vereinbarungen, die wir irgendwann einmal mit uns selbst getroffen haben. Vereinbarungen kann man überdenken und neu treffen. Dies gilt allerdings nur, wenn wir uns ihrer bewusst sind. Indem wir Irritationen mit verschiedensten Interventionen ins vertraute System hineingeben, stören wir den routinierten Ablauf. So gelingt es uns, die Gewohnheiten oder Muster zu unterbrechen und uns diese bewusst zu machen. Kulturmuster im Unternehmen erkennen wir ganz einfach an den Satzanfängen. Bei uns ist das so! Oder wir machen das hier so oder so etwas tun wir hier nicht. Hier gibt es die mannigfaltigsten Unterschiede zwischen den Kulturmustern verschiedener Unternehmen. In der einen Organisation geht alles über den Tisch des Vorgesetzten. Bevor es das Haus verlässt und den Kunden erreicht. In den anderen Organisationen gibt es selbstverantwortliche Projektteams, die ganz nah am Kunden und an der Wertschöpfung sind. Ein Kulturmuster könnte auch das grundsätzlich kritische Betrachten von neuen Projekten sein, ebenso wie das offene und aufgeschlossene Annehmen von unbekannten Vorhaben. Die verschiedenen Kulturmuster brauchen nicht als gut oder schlecht, richtig oder falsch bewertet zu werden. Sie sind die Art und Weise, die im Unternehmen praktiziert wird.

 

Sollten Sie sich als hindernde oder störend herausstellen, können sie verändert werden. Wenn sich viele Mitarbeiter die gleiche Gewohnheit angeeignet haben, entwickelt sich dadurch ein Kulturmuster im Unternehmen. Das ist zum Beispiel beim Second Screening der Fall. Die Mitarbeiter lesen während Onlinekonferenzen ihre Emails und schreiben zusätzlich noch Nachrichten auf ihrem Handy. Wird dieses Verhalten toleriert, hat das selbstverständlich Auswirkungen auf die Präsenz, die Effizienz und die Zielorientierung. Im Gegensatz dazu könnte das Second Screenings absolute Ausnahme definiert sein. Auch beim Thema Erreichbarkeit gibt es viele Kulturmuster. In manchen Unternehmen ist es selbstverständlich, am Wochenende erreichbar zu sein und in anderen nicht. Ein großes Telekommunikationsunternehmen führte aus Gründen der Mitarbeiterfürsorge die Regelung ein, dass am Wochenende keine Emails verschickt, werden dürfen. Ist gut gemeint, wirklich gut. Diese Vorschrift unterbindet allerdings nicht das Bearbeiten von Mails. Außerdem nimmt sie den Mitarbeitern die Eigenverantwortlichkeit. Wenn wir unsere eigenen Gewohnheiten verändern wollen, bedarf es einer Wahrnehmung, Bewusstwerdung, Wahl, Entscheidung und Handlung. Plumpsen wir beispielsweise immer beim Hinsetzen mit eingezogenem Kopf auf einen Stuhl und haben im Laufe der Zeit erkannt, dass dieses Verhalten langfristig Nacken und Rückenschmerzen erzeugt. Möchten wir es verändern? Dafür benötigen wir Wahlmöglichkeiten. Die verschiedenen Angebote und Einladungen können wir uns bewusst machen, um uns dann für eines zu entscheiden. Für das Verändern von Gewohnheiten und Kulturmustern benötigt es einen Wechsel zwischen dem Spüren von Implizitem und dem expliziten Umsetzen. Ja, und nun zu meinem Schlüsselmoment. Als ich begann, an der Philipps Universität in Marburg als Dozentin zu unterrichten, bekam ich einen Lehrplan mit allen Inhalten, die in den kommenden zwei Semestern abgeleistet werden sollten.

 

Ich fand das ziemlich umfangreich, aber ich hatte keine Ahnung und habe mich und die Studenten unter Druck gesetzt, dass wir das Pensum schaffen. Als nach zwei Semestern die praktische Prüfung anstand, habe ich die zusammen mit einer Kollegin abgenommen und von ihr erfahren, dass sie einige zeitraubende Inhalte einfach weggelassen hatte. Meine Gewohnheit zu dem Zeitpunkt war, wenn ich eine Aufgabe bekommen habe oder mir selbst eine stellte, dann versuchte ich diese perfekt auszuführen. Das Kulturmuster, das mir die Kollegin spiegelte, war Ich mache hier das, was geht und was zu viel ist, lasse ich weg. Mir fiel innerlich die Kinnlade runter, während ich äußerlich möglichst gefasst blieb. Und das war genau dieser Schlüsselmoment, den ich immer noch spüren kann. Dieses pure Erstaunen über die Freiheit, die meine Kollegin sich genommen hatte. Und ich habe sie beneidet darum, dass sie das getan hat. Und ich nahm ihr Kulturmuster an, denn sie war immerhin Professorin und schon längere Zeit in dem Umfeld tätig. Mein Learning daraus war, dass ich meinen gesunden Menschenverstand eingeschaltet lasse, wenn ich mich neuen Aufgaben gegenübersehe und nicht gewohnheitsmäßig in die Perfektionsfalle hinein gehe. Übrigens, das ist schon 19 Jahre her und in der Zwischenzeit hat viel Versöhnungsarbeit mit meiner perfektionistischen Seite stattgefunden. In diesem Sinne beobachte dich selbst oder deine berufliche Situation. Wo gibt es Veränderungswünsche? Wo machst du vielleicht zu viel und könntest weniger tun? Lageveränderung durch Weglassen ein für mehr Gesundheit und Erfolg in deinem Leben.

Veränderungen entschlüsseln für mehr Erfolg und Gesundheit Lenz 4 Business Der Podcast für Menschen und Organisationen von und mit Maike Lenz-Scheele.